„Ja“ oder „Nein“ zu sagen fällt vielen Menschen schwer – besonders, wenn es um Nähe, Distanz oder Selbstfürsorge geht. Diese einfache, aber sehr wirkungsvolle Übung eröffnet auf körperlich-spielerische Weise das Thema Grenzen setzen und stärkt die Wahrnehmung für sich selbst und andere.
In Zweiergruppen nehmen die Teilnehmenden ihre persönliche Wohlfühldistanz wahr. Eine Person geht langsam auf die andere zu, während diese nonverbal zeigt, wann die Nähe angenehm oder zu viel ist. Anschließend wird gewechselt. In einer zweiten Runde darf das „Stop!“ laut ausgesprochen werden – die Partnerin oder der Partner reagiert darauf und beobachtet, wie überzeugend und authentisch das Signal wirkt.
Nach jeder Runde findet ein kurzer Austausch statt:
Wie habe ich mich gefühlt? Was fiel mir leicht oder schwer? Wann war das „Stop“ echt?
In einer größeren Gruppe kann anschließend gemeinsam reflektiert werden:
Wo gelingt es mir im Alltag, Nein zu sagen? Wo fällt es mir schwer, meine Grenzen wahrzunehmen oder zu vertreten? Was brauche ich, um klarer zu sein?
Abschließend kann die Geschichte vom seltsamen Spazierritt von Johann Peter Hebbel vorgelesen werden – als humorvoller Impuls, um über Grenzen und Selbstbestimmung ins Gespräch zu kommen.